Touristenstrände auf den Kanarischen Inseln bestehen aus Sand aus der besetzten Westsahara.
Frachter, voll beladen mit feinem Sand, kreuzen zwischen dem besetzten Gebiet der Westsahara und den Kanarischen Inseln hin und her. Bei der Ankunft auf dem spanischen Archipel wird ihre Ladung auf wartende Lastwagen geladen und dann zu den Touristenstränden der Inseln transportiert. Das Video oben zeigt die Erneuerung des Strandes von Mogán auf Gran Canaria im Dezember 2019. Der Sand wird darüber hinaus für die lokale Bauindustrie verwendet.
WSRW hat über solche Transporte nach Teneriffa und Mallorca im Jahr 2017 und nach Madeira in zwei Fällen im Jahr 2008 berichtet.
Die ersten bekannten Sandexporte aus der Westsahara auf die Kanaren fanden 1955 statt, zu einer Zeit, als das Gebiet noch als spanische Provinz galt. Der Strand - Las Teresitas auf Gran Canaria - wurde von 1971 bis 1973 neugestaltet und im Laufe der Jahre wurden weitere Pflege- und Bauarbeiten durchgeführt. Im Jahr 1998 wurden 140.000 Kubikmeter Sand aus der Westsahara exportiert. 2008 begann WSRW mit der Überwachung dieser Exporte.
Seit einigen Jahren zeigt die staatliche marokkanische Öl- und Minengesellschaft ONHYM Interesse an der Förderung von Edelmetallen an Land. Obwohl derzeit keine Produktion stattfindet, zeigen von der Firma veröffentlichte Dokumente die Erkundung von bspw. Uran, Diamanten, Gold und Niob.
2021 begann Marokko mit Erkundungsgrabungen zur Ausbeutung von Mineralien im südlichen Teil des Gebietes.
WSRW hat über die Uranexploration von ONHYM in den Jahren 2010, 2011 und 2012 berichtet. Die rumänische Erkundungsfirma Prospectiuni war an diesen Untersuchungen beteiligt. Die Fahrzeuge der Firma wurden erstmals 2006 in der Nähe von Dakhla beobachtet. Im Jahr 2014 erhielt WSRW Bilder, die den Abbau von Quarz in kleinem Maßstab zu zeigen scheinen.
Das Unternehmen mit der längsten Geschichte in der Onshore-Erkundung in der Westsahara ist die kanadische Firma Metalex.
WSRW schrieb erstmals 2008 über die marokkanische Eisenexploration in der Westsahara.
Auch mehrere luftgestützte Studien wurden von ONHYM in Auftrag gegeben, durchgeführt zum Beispiel von den kanadischen Firmen Goldak im Jahr 2012 und von Sander Geophysics ca. 2005, sowie von Fugro Airborne Surveys in den 1990er Jahren.
Bis etwa 2017 wurde Salz aus der Westsahara nach Europa exportiert, um im Winter Straßen zu enteisen. Die Produktionsstätte befindet sich in Oum Dbaa, bei 27°29'44" N, 13°2'39" W. Die Endabnehmer waren hauptsächlich europäische Kommunen. Soweit WSRW weiß, wurde die Produktion 2017 eingestellt, die Anlage und ihre Ausrüstung verblieben jedoch auf dem Gelände und werden von Sicherheitspersonal überwacht.
Im Jahr 2014 berichtete WSRW, dass das staatliche norwegische Straßendienstunternehmen Mesta einen Kauf dieses Salzes abgelehnt hatte. "Basierend auf den Informationen, die wir erhalten haben, haben wir uns entschieden, das Geschäft mit Crystal Mountain wegen der Menschenrechtsverletzungen in dem Gebiet nicht weiter zu verfolgen", erklärte das Unternehmen. "Unsere Priorität ist es, seriöse Lieferanten zu haben, die auf der Grundlage von Ethik und Menschenrechten arbeiten", heißt es weiter in der Mitteilung.
Nachdem auch mehrere dänische Kommunen Käufe bei Dansk Vejsalt gestoppt hatten, folgte das dänische Unternehmen Dansk Vejsalt 2017 diesem Beispiel, um "Ärger in Bezug auf unser Streusalz zu vermeiden." Im selben Jahr dokumentierte WSRW andererseits Salztransporte in die Niederlande und nach Frankreich.
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